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8 JEHL 42 (2017)
Dowry. Inputs to Interpretation of Traditional Family Model in Hungarian Matrimonial Property Law

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42


                                                             Abstract
   Dowy,   as part of the married women's propery was present in the traditional, than in the civil era of the civil law, independent of the nohilipy
 or other social standing. Though Bini Grosschmid mentioned dowy as ,,scant or ,,incidental, still he made place for this institution as alternative
for the women's free propery in the first draft for the Civil Code (1900). The author of this essay used original archive records of civil cases from
the Baranya  County Archives, and analyzes the form and content of the dowy in the eveyday lfe during the second half of the 19th century.
   Keywords:  dowry; matrimonial propery law; Hungarian legal histoy; Austrian law in Hungary; emancipation.


I. Fragenstellung'
   Der  als Mitgift bezeichnete Teil des Vermagens   der verhei-
rateten Frau  war innerhalb  des vertraglichen GiAterrechts von
stindisch-sozialer Zugeharigkeit unabhingig und  im traditionel-
len sowie dann  im  biArgerlichen Privatrecht in Ungarn mit Idar
vom  Mitgiftbegriff des ABGB   unterschiedenen  Charakterzagen
verankert. Obwohl  Bni Grosschmid das Vorkommen   der Mitgift in
der zweiten Hilfte des 19. Jahrhunderts ,,spirlich und,,auffdllig
nannte,  r.umte er ihr trotzdem  eine Position als ,,j(onkurrenz-
-Institut des freien Vermagens  der Frau2 im  ersten Text zum
biArgerlichen Gesetzbuch von  Ungarn  ein. Fraglich ist aber, was
die ungarischen  Kodifikatoren unter dem  Prinzip der Gleichbe-
rechtigung  der Ehegatten  im ehelichen Gaterrecht  verstanden,
als sie die Unterhaltspflicht des Ehemannes und  die diese mehr
oder weniger kompensierende   Mitgift nebeneinander  stellten.

II. Die Mitgift  im traditionellen   Recht  vor  1848
   Im  Begriff der Mitgift (allatura, allatura uxorea) vor und nach
1848  gab es erhebliche Unterschiede.  Obzwar   die ungarischen


Privatrechtler in den ersten Jahrzehnten  des 19. Jahrhunderts
bei der Definition voneinander  einigermagen  abwichen, nannte
man  Mitgift im weiteren Sinne  ein Vermigen, das ,,im Hinblick
auf die Frau  zum  Mann   gebracht wurde.3  Im  engeren  Sinne
erachteten aber Kelemen  sowie seine Ubersetzer Czavek und Jung
und  auch  Szlemenics nur bewegliche  Sachen  als Mitgift4, weil
man  ,,keinen Prozess um Immobilien,  weder  um  Giter der Frau
(hona uxorae) noch  der Mutter  (hona materna) unter dem   Titel
Mitgift (titulo allaturae) anstrebte.5 Innerhalb der beweglichen
Mitgift unterschied man  noch  das ungarische mennyegz6i  ajdn-
d6k, das Brautgeschenk  (paraphernum, res paraphernales), das aus
Anlass  der Verlobung  oder  der Trauung   der Braut geschenkt
wurde  und  die sonstigen Mobilien, welche die Frau einbrachte.
Czavek betonte, dass man  in der Praxis in beiden Fillen Mitgift
fordert, und  ,,rar, sogar nie ein paraphernum.6 Jdnos Alsdviszti
Fogarasi stufte das Brautgeschenk - nach Sdndor Kavy - ebenfalls
als einen Subtyp   der Mitgift ein und  rechnete wie  die ande-
ren nicht  nur das Verlobungs-, sondern  auch  das Trauungsge-
schenk  zum  Brautgeschenk7   sowie weiterhin alle Gegenstdnde,


*  Die Verfasserin dankt der Alexander von Humboldt-Stiftung far die Fbrderung, die die Ausarbeitung dieses Beitrages ermiglichte.
*  Dr. habil Eszter Cs. Herger, Staats- und Rechtswissenschaftliche Fakultit, Universitit Pecs; Dezs6-Mdrkus-Forschungsgruppe ffir Vergleichende Rechts-
   geschichte, Ungarn.
1  Die wortwbrtlichen Zitate aus archivalischen Quellen, Rechtsquellen oder aus der Fachliteratur sind Ubersetzungen der Verfasserin.
2  Indokolds a Magyar Altalinos Polgiri Tbrv6nykanyv tervezetdhez I. Bevezetds. Szemblyjog. Csalidjog [Motive zum Ungarischen Allgemeinen Bfirger-
   lichen Gesetzbuch I. Einfahrung. Personenrecht. Familienrecht] (Budapest 1901) = Erster Text 1900, Motive 139.
   Czavek, Istvdn, Magyar hazai polgiri maginos tirv6nyr6l frtt tanftisok..., Misodik kInyv a' dolgokr6l [Lehre fiber das heimische birgerliche Gesetz...,
   Zweites Buch fiber die Sachen] (Pest 1822) 238, Jung, Johann von, Darstellung des ungarischen Privat-Rechtes, Nach dem in seiner Art als classisch
   allgemein anerkannten Werke: Institutones Juris privati Hungarici des Herrn Emerich von Kelemen I (Wien 1818) 97, Alsjviszti Fogarasi, Jdnos, Ma-
   gyarhoni maginos tirv6nytudominy elemei [Elemente der ungarischen bfirgerlichen Gesetzwissenschaft] (Pest 1839) 131, Szlemenics, Pdl, IKIzins6ges
   tbrv6nysz6ki polgiri magyar tbrv6ny A' tbrv6nynek misodik kInyve a' j6szigokr6l [Allgemeines bfirgerliches Gesetz von Ungarn. Zweites Buch des
   Gesetzes fiber die Sachen] (Pozsony 1823) 459-460.
4  Kelemen, Emericus, Institutiones juris privati Hungarici, quas nobilis juventutis Hungariae usibus conscripsit I-III (Pest 1814) § 127, Czavek, Magyar
   hazai polgiri maginos tbrv6ny 238,Jung, Ungarisches Privat-Recht 97, Szlemenics, Polgiri magyar tbrv6ny 460.
   Czavek, Magyar hazai polgiri maginos tbrv6ny 238.
6  Ders. 239.
7 Alsaviszti Fogarasi, Magyarhoni maginos tirv6nytudominy 131.

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