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40 Rechtstheorie 1 (2009)

handle is hein.journals/recthori40 and id is 1 raw text is: RECHTSTHEORIE 40 (2009), S. 1-42 Duncker & Humblot, 12165 Berlin ABWAGUNG VERSUS NORMATIVE AUSLEGUNG? Kritik der Anwendung des Verhdltnismdligkeitsprinzips als Mittel juristischer Methodik* Von Juan Antonio Garcia Amado, Le6n I. Vorhaben Im Folgenden werde ich verschiedene Thesen ausarbeiten: 1. Methodisch besitzt die Abwdgung gemaBS dem Grundsatz der Verhalt- nismdl3igkeit (im weiteren Sinne) keine Eigenstandigkeit, da ihr Er- gebnis jeweils von der Auslegung der anzuwendenden verfassungs- rechtlichen und/oder anderen Regelungen abhangt. 2. Auch wenn Verfassungsgerichte von Abwagung sprechen, wenden sie die traditionellen Auslegungs- und Subsumtionsmethoden an, verdn- dern dabei aber teilweise die Begrifflichkeiten und verlieren an ar- gumentativer Prazision, da sie nicht mehr mit den tatsdchlichen Prd- missen ihrer Entscheidungen argumentieren, also den Grinden oder Bewertungen, die ihre der Abwdgung vorausgehenden Auslegungen der Gesetzes- bzw. Verfassungsnormen bestimmen. 3. Soweit dies stimmt, kbnnte sich daraus ableiten lassen, dass es keine qualitativen und methodisch relevanten Unterschiede zwischen fol- genden Begriffen gibt: a) Regeln und Prinzipien, b) verfassungsrechtlichen Entscheidungen und solchen gemalB einfa- cher materieller Gesetze. 4. All dies bedeutet, dass jeder Fall, sowohl im Bereich der gewbhn- lichen Gesetze als auch im Bereich der Verfassungsnormen, als ein Konfliktfall zwischen Prinzipien (selbst verfassungsrechtlicher Natur) oder als Subsumtion unter Normen vorgestellt, entschieden und be- grindet werden kann. Damit ist gemeint, dass a) jeder Fall der die Rechtmdl3igkeit bewertet, begrifflich als ein Prin- zipienkonflikt verstanden werden kann; * Dieser Aufsatz ist im Rahmen des folgenden Forschungsprojekts entstanden: Teoria del Derecho y proceso. Sobre los fundamentos de la decisi6n judicial (MCyT, SEJ2007-64496/JURI).

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