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5 J. Consumer Pol'y 1 (1981)

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Abhandlungen/Articles
Bernd Biervert, Kurt Monse, Reinhard Rock
und Hans-Gerd Siedt
Selbstorganisation von Verbrauchern -
theoretische Oberlegungen und empirische Befunde
Zusammenfassung
Der Beitrag referiert die Ergebnisse zweier in den Jahren 1977/78 durchgefiihrten Befragungen von
Vorstanden und Mitgliedern von Verbrauchervereinen in der BRD und bringt sie in Zusammenhang mit
weiterfihrenden Argumentationen, die im Rahmen laufender Forschungsvorhaben der AGVP erarbeitet
wurden.
Ausgehend von einer Analyse der Handlungen von fremd- und selbstorganisierten Verbraucherverei-
nen wird der Frage nachgegangen, ob die derzeit bestehenden selbstorganisierten Verbrauchervereine eine
formale und inhaltliche Alternative zu bestehenden Verbraucherfremdorganisationen bilden.
Verbrauchervereine als Form der Selbstorganisation sind Gegenstand einer Ein-
zelstudie (AGVP, 1979) gewesen, die in das die Problematik von Formen der
Organisation von Verbraucherinteressen Ubergreifende Forschungsprogramm der
AGVP eingeordnet ist. Die dabei untersuchte Fragestellung nach der Moglichkeit
und den Bedingungen der Organisierbarkeit von Verbrauchern ist u. a. durch
erkennbare Defizite der traditionellen Form der Vertretung von Verbraucherinteres-
sen begriindet (Biervert, Fischer-Winkelmann & Rock, 1977). Zu den Aufgaben
verbraucherpolitischer Theorie und Praxis gehort die Analyse der Frage, wie unter
veranderten historischen Bedingungen Verbraucherinteressen artikuliert, durchge-
setzt und organisiert werden konnen (Biervert, Fischer-Winkelmann & Rock,
1981 a).
Der Gegenstandsbereich und die Bedingungen der Vertretung von Verbraucherin-
teressen haben mit dem Ende der scheinbar krisenfreien Entwicklung der Bundesre-
publik einen grundsatzlichen Wandel erfahren, der die Verbraucherorganisationen
vor bislang nur teilweise bzw. erst in Ansatzen wahrgenommene und noch nicht
bewaltigte Anforderungen hinsichtlich der inhaltlichen und organisationalen
Aspekte ihrer Thtigkeit stellt. Gegenwartige wirtschafts- und gesellschaftspolitische
Probleme bei der Produktion und Verteilung privater und offentlicher Giter und
ihrer institutionellen, organisatorischen Bewaltigung hangen in entscheidenderem
Mafe mit sKonsum<-Problemen zusammen, als dies in der etablierten Politik zum
Ausdruck kommt. Ober den konjunkturellen Bereich der Okonomie hinaus erwach-
sen Probleme aus dem Umfeld von Reproduktion und Konsumtion, die durch eine
an Beschaftigung/Wachstum orientierte Politik allein nicht bewaltigt werden kon-
nen. Diese Probleme schlagen sich im Spannungsfeld zwischen individuellem Leben
sowie der gesellschaftlichen Sicherung der Erhaltung der Grundlagen des Lebens
nieder (Biervert, Monse, Rock, Scheel & Siedt, 1981 b). Die Fragestellungen des

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