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61 Dtsch. Z. Ges. Gerichtl. Med. 1 (1967)

handle is hein.journals/injlegame61 and id is 1 raw text is: Deutsche Zeitschrift fir gerichtliche Medizin 61, 1-12 (1967) Morphologischer Nachweis der Luftembolie im Herzblut Abwandlung des Befundes in der Barbituratvergiftung beim Kaninehen G. ADEBAHR und A. KUPFFER Institut fur gerichtliche und soziale Medizin der Universitat Frankfurt a. M. (Direktor: Prof. Dr. med. J. GERCHOw) Eingegangen am 5. Oktober 1966 Die Luftembolie ist als Vorgang eine vitale Reaktion. Das funktionelle Geschehen ist aber auch morphologisch als vitale Reaktion zu erfassen. Es finden sich namlich im Blut der rechten Vorkammer und Kammer des Herzens rundliche Aussparungen, die von Leukocyten und Thrombo- cyten oder beiden Zellelementen umgeben sind. Das trifft auf die ven6se Luftembolie im Tierexperiment und beim Menschen zu. Der Rand von Faulnisgasblasen und von Blasen im Blut, das in vitro mit Luft ver- mischt wurde, ist reaktionslos (ADEBAHR, 1953, 1960). Die Reaktion des Blutes auf die in venose Strombahn gelangte Luft ist demnach an Leben gebunden, das Voraussetzung jeder Re-actio ist. Art und AusmaB der Reaktion eines Organismus werden aber weit- gehend von den Bedingungen seines Lebens bestimmt. Daher mnssen von der Norm abweichende Lebensbedingungen auch veranderte vitale Reaktionen zur Folge haben. Eine solche Abwandlung kann qualitativer oder quantitativer Art sein. Die eindrucksvollste Abwandlung von Lebensvorgangen ist in der Vita reducta gegeben, die durch eine De- pression vitaler Prozesse charakterisiert ist. Sie kommt bis zur Vita minima hin als im Bereich normaler Regulationen gelegenes Phinomen bei winterschlafenden Tieren vor. Selbst stark schadigende Reize, die sonst lebhafte Reaktionen ausl6sen, bleiben in der Lethargie weitgehend oder vollig unbeantwortet (PocxE). Die klinische Medizin kennt eine Vita reducta im Rahmen therapeutischen Handelns bei kontrollierter Hypothermie (LABORIT, 1956) und unter zahlreichen krankhaften Be- dingungen beispielhaft beim Coma depasse (MOLLARET und GoULON; MOLLARET, BERTRAND und MOLLARET; BERTRAND, LHERMITTE, ANTOINE und DucRosT; JACOB; MOLLARET sowie ADEBAHR, 1966), bei schwerem Schidelhirntrauma und schwerer Barbituratvergiftung (NEUHAUS, ADE- BAxR, 1964). Aber auch Zustande mit weniger stark ausgepragter De- pression vitaler Prozesse grenzen an die Vita reducta. Dabei ist Senium, starke Sedierung durch Psychopharmaka und Narkose zu denken. Bei einer t6dlichen ven6sen Luftembolie nach praoperativer Luft- fiillung des Hiftgelenks in Lachgas-Sauerstoff-Barbituratnarkose bei la Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med., Bd. 61

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