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50 Dtsch. Z. Ges. Gerichtl. Med. 1 (1960)

handle is hein.journals/injlegame50 and id is 1 raw text is: Deutsche Zeitschrift fur gerichtliche Medizin 50, 1-8 (1960)

Aus dem Institut fir gerichtliche Medizin der Karl-Marx-Universitat Leipzig
(Komm. Direktor: Prof. Dr. med. 0. PROKOP)
Postmortale Alkoholverteilungsunterschiede im Gehirn
Von
K. HIEROLD und 0. PROKOP
(Eingegangen am 8. Oktober 1959)
H. ELBEL hat in seiner Blutalkoholmonographie (ELBEL-SCHILEYER
1956) unter Heranziehung der internationalen Alkoholliteratur die Fest-
stellung gemacht, dalI ffr die Werte der Blutalkohol-Gehirnalkohol-
relation starke Unterschiede gefunden worden Sind. Die Autoren schrei-
ben hier, daB an einer engen Beziehung der Alkoholkonzentration im
Gehirn zum Wirkungsgrad grundsatzlich kein Zweifel bestehen konne,
zumal ja gerade aus ihrer Darstellung hervorgehe, daB die Gehirn-
alkoholkonzentration in der Resorptionsphase relativ hher sei als nach
Eintritt des Verteilungsgleichgewichtes, andererseits dem gleichen Blut-
alkoholgehalt im ansteigenden Kurventeil eine stirkere Wirkung ent-
spreche als in der Eliminationsphase. ELBEL weist aber darauf hin,
daB die Streuungen der Werte im Gehirn vielleicht ihren Grund darin
htten, dalI der Begriff Gehirn in diesem Zusammenhang topographisch
zu grob sei. Gleichzeitig wird eine tDberprifung der Verteilung des
Alkohols im Gehirn angeregt.
Bereits in der Arbeit von CASIER, THoMAS, DELAUNoIs (1943) wird besonders
in 2 Fallen ein groller Unterschied im Alkoholgehalt verschiedener Hirnpartien
festgestellt1.
1957 hat ELBEL zusammen mit KARL-HEINZ MEYER experimentelle Unter-
suchungen fber das Verhaltnis des Blutalkohols zum Alkoholgehalt des Gehirns
durchgeffihrt. Die Untersuchungen wurden an Ratten ausgeffihrt, die eine Alkohol-
dosis von 3 g/kg Kdrpergewicht erhielten. Der Alkohol wurde intraperitoneal
verabfolgt und die Tiere in bestimmten Zeitabstanden nach dem Applikations-
ende getftet.
Das Gehirn wurde zergliedert und die einzelnen Hirnpartien eingewogen und
nach WIDMARK bestimmt. Zur besseren Obduktion wurde das Gehirn vorher fnr
einige Minuten in den Kihlschrank gestellt, um das Gewebe zu festigen. Aus den
Ergebnissen von MEYER scheint hervorzugehen, da13 in der Resorptivphase die
Alkoholrelation zwischen Blut und Medulla oblongata grslier als in der Eliminations-
phase ist.
Die sonstigen Relationen sind von MEYER errechnet worden. Es fanden sich
bestimmte Gesetzmailigkeiten. Im allgemeinen nahmen die Alkoholwerte in folgen-
der Reihenfolge ab: Blut - Telencephalon - Diencephalon - Mesencephalon -
Medulla oblongata, wahrend das Cerebellum zwar einen niedrigeren Wert als das
Telencephalon aufwies, sich aber zwischen Mesencephalon und Medulla oblongata
durch einen gegenfiber diesen beiden Hirnteilen erhahten Wert heraushob.
1 Von MEYER nicht zutreffend referiert.
Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med., Bd. 50                      1

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