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40 Dtsch. Z. Ges. Gerichtl. Med. 1 (1950-1951)

handle is hein.journals/injlegame40 and id is 1 raw text is: Deutsche Zeitschrift fur gerichtliche Medizin, Bd. 40, S. 1-75 (1950).

Aus dem Institut fur Gerichtliche Medizin der Universitat Munchen
(Vorstand: Prof. Dr. W. LAVES).
Das postmortale Verhalten des Blutes.
(Beitrge zur Pharmakologie und Fermentkinetik des Blutes
bei verschiedenen Todesursachen, insbesondere der Erstickung.)
Von
STEFFEN P. BERG.
Mit 24 Textabbildungen.
(Eingegangen am 10. Oktober 1949.)
Einleitung.
Dem   Verhalten des Leichenblutes ist sowohl von pathologisch-
anatomischer, als auch von gerichtlich-medizinischer Seite schon seit
fiber einem Jahrhundert wechselnde Beachtung geschenkt worden. Die
Beobachtung, daB bei der Sektion von Erstickungsfllen das Blut meist
fiissig befunden wurde, erschien vor allem ffr die forensische Todes-
ursachendiagnostik von grdBtem Interesse. Allerdings hatte sich schon
frfihzeitig herausgestelt, daB allein in dem Befund fiissigen Blutes
kein sicheres Kennzeichen gegeben ist: es wurden sowohl Erstickungs-
falle mit geronnenem Blut, als auch Todesfalle aus anderer Ursache
mit fifssigem  Blut beschrieben. Eine Erklarung hierfiir, und die er-
hoffte Ebnung des begangenen Weges fur die Diagnostik war nun nicht
mehr von der morphologisch-kasuistischen Betrachtungsweise, sondern
nur noch durch experimentelle Erforschung und Vertiefung in die
Pathophysiologie der Erstickung zu erwarten. ScHRADER1 muBte je-
doch noch 1937 feststellen, daB trotz zahlreicher Untersuchungen fiber
das Fliissigbleiben des Erstickungsblutes eine endgiltige Klarung dieses
Problems bislang nicht erfolgt sei. Auch heute gilt in der gerichtlichen
Medizin noch immer die oft zitierte Formulierung ZIEMKEs: ,,Ohne den
Nachweis der erstickenden Ursache dnirfen wir aus dem anatomischen
Befund allein niemals eine gewaltsame Erstickung diagnostizieren2.
In jiingster Zeit sind nun durch die Arbeiten russischer, amerikani-
scher und deutscher Autoren neue Erkenntnisse auf diesem Gebiet
gewonnen worden, welche dazu anregten, die Gerinnungsphysiologie
des Leichenblutes in Beziehung zur Todesursache einer neuerlichen
Untersuchung auf breiter Basis zu unterziehen.
Dariber hinaus schien noch folgender Gesichtspunkt der Beachtung
wert: Die Fortschritte der Pharmakologie in der Untersuchung der
kbrpereigenen Wirkstoffe haben in der gerichtlichen Medizin bisher
kaum einen aquaten Niederschlag gefunden; insbesondere ist fiber die

Zeitschr, f. gerichtl. Medizin. Bd. 40.

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