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37 Dtsch. Z. Ges. Gerichtl. Med. 1 (1943)

handle is hein.journals/injlegame37 and id is 1 raw text is: (Aus dem Institut fur Gerichtliche Medizin und Kriminalistik der Unmvefrat seu
Direktor: Prof. Dr. Miller>Hep.)
Trichlordthylensucht einer Jugendlichen
mit todlichem Ausgang.
Von
Oberstabsarzt Dr. Rommeney,
kommandiert zum Institut.
(Eingegangen am 14. November 1942.)
Unter den technischen L6sungsmitteln, die vorwiegend in der Ma-
schinenfabrikation, in der Feinmechanik und Elektrotechnik zum Rei-
nigen und Entfetten verwendet werden, ist heute das Trichlorathylen
(Tri.) aus der Gruppe der halogenisierten Kohlenwasserstoffe der ali-
phatischen Reihe am weitesten verbreitet. Dabei kommt es durch das
Einatmen dieses schon bei gewdhnlicher Zimmertemperatur schnell
verdunstenden Ldsungsmittels zu Rauschzustanden .mit Eupjoxje,
Ausgelassenheit, Betitigungsdrang bzw. bei stirkerer Dosierung zu nar-
kotischen Wirkungen mit Benommenheit, Einschliferung und schlieB-
lich BewuBtlosigkeit. Die Gefahren, die sich hieraus fur den einzelnen
Arbeiter sowie die Betriebssicherheit dberhaupt ergeben, sind von seiten
der Gewerbemedizin eingehend aufgezeigt worden (insbesondere Stiiber).
Zahlreiche pldtzliche Todesfdlle in engen, schlecht gelifteten Raumen
sowie chronische Vergiftungserscheinungen mit Hirnnervensehidigungen
(Opticusatrophie, Lhmung der sensiblen Trigeminusaste), apoplek-
tischen Insulten und allgemeinen nervdsen Reizerscheinungen erregten
schon vor einigen Jahren die Aufmerksamkeit der Gewerbeirzte.
Besondere SchutzmaBnahmen werden jetzt allgemein gefordert. Hin-
sichtlich der Einzelheiten sei auf das einschligige Schrifttum (Baader,
Gerbis, Jordi, Stiber u. a.) verwiesen.
Dabei kommt es bei manchen Menschen zu Erscheinungen, die auf
eine Gew6hnung und zunehmende Abhangigkeit von dem Tri-Inhalieren
hinweisen. Die erste Mitteilung hieriiber stammt von Baader, dessen
Patient sich wegen einer Tri.-Vergiftung in der Klinik befand und hier
flehentlich um etwas Tri. bat. Dabei machte er die charakteristische
Angabe, daB er stets fiber den arbeitsfreien Sonntag da Tri. sehr ent-
behrt habe. Spater berichtete Stiiber, daB in einer groBen elektro-
technischen Firma die Arbeiter oder Arbeiterinnen bei Vsrsetzungen
von der Tri.-Apparatur an eine andere Betriebsstelle sehr darum baten,
an dem Apparat bleiben zu dirfen. Auf eindringliches Befragen gaben
sie an, sie hitten den Geruch des Tri. so gern. Und Gerbis gebrauchte

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Z. f. d, ges. Gerichtl. Medizin. 37. I3d.

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