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58 Dtsch. Z. Ges. Gerichtl. Med. 1 (1966)

handle is hein.journals/injlegame58 and id is 1 raw text is: Deutsche Zeitsehrift fir gerichtliche Medizin 58, 1-2 (1966)

Prof. Dr. phil. und Dr. jur. h. c. August Briining 1877-1965
Am 17. Marz 1965 verstarb in Munster (Westf.) aus voller Gesundheit
heraus AUGUST BRtNING. Mit ihm ist einer der bedeutendsten wissen-
schaftlichen Kriminalisten dahingegangen. Als SproB einer alteinge-
sessenen miinsterlandischen Familie wurde er zu Haus Sudhoff bei
Amelsbnren geboren. Seine Studien absolvierte er an den Universitaten
Freiburg i. Br., Zurich und Genf. Der Schweiz blieb er bis zu seinem
Tod ein treuer Freund; auf ihren Bergen fand er alljaihrlich Kraft und
Erholung. 1903 wurde er in Freiburg magna cum laude zum Dr. phil.
promoviert. Die folgenden Jahre fsihrten ihn als Gerichtschemiker und
Toxikologen an verschiedene staatliche Laboratorien, unter anderem
nach Frankfurt a. M. in das angesehene Laboratorium von Prof. G. Pore,
wo er seine Tatigkeit im Jahre 1910 aufnahm. Im Oktober 1912 iiber-
siedelte er nach Berlin, wohin er als Leiter der neugeschaffenen Abteilung
fur gerichtliche Chemie und naturwissenschaftliche Kriminalistik an die
PreuBische Landesanstalt und spitere Reichsanstalt fur Lebensmittel,
Arzneimittel und gerichtliche Medizin berufen wurde. 1924 erfolgte seine
Ernennung zum Professor.
Diese Stellung entsprach den tiefsten Neigungen BRUNINGs: Je und
je hatte er sich eingesetzt fiir die Einfuhrung naturwissenschaftlicher
Methodik in die Kriminalistik. Aus diesem Grund hatte er auch einen
Aufenthalt am Institut de Police Scientifique, das REIss an der Uni-
versitit Lausanne geschaffen hatte, durchgemacht. In kurzer Zeit
erwarb sich BR#NING auf seinem Fachgebiet, zu dem spiter noch das
Gebiet der GeschoBidentifikation kam, groBte Erfahrung und hochstes
Ansehen im In- und Ausland. Neben der praktischen Titigkeit verfaBte
er zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten, die ihm internationale Geltung
verschafften. GroB ist die Zahl angehender Kriminalisten, die bei ihm
ihre theoretische und praktische Ausbildung genossen; unter seinen aus-
lindischen Schnilern finden sich namentlich viele Schweden.
1930 wurden seine Laboratorien nach Charlottenburg verlegt und
erheblich erweitert, wodurch seine Tatigkeit an Bedeutung und Aus-
dehnung gewann. Durch seine Leistungen vermochte BR TNING der Ein-
sicht zum Durchbruch zu verhelfen, daB eine fundierte naturwissen-
schaftliche und technische Ausbildung des Kriminalbeamten uneriaBlich
sei und dem wissenschaftlichen Dienst im Rahmen der Kriminalpolizei
je linger je mehr eine entscheidende Rolle zukommen mnsse. Von der
bernhmten Berliner Mordkommission wurde er regelmaBig beigezogen.
Nach seiner Pensionierung verlieB er 1938 seinen Tatigkeitsbereich
und lieB sich in Mnnster nieder. Von einem Otium war aber keine Rede.
1  Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. ,Bd. 5S

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