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53 Dtsch. Z. Ges. Gerichtl. Med. 1 (1962-1963)

handle is hein.journals/injlegame53 and id is 1 raw text is: Deutsche Zeitschrift fur gerichtliche Medizin 53, 1-11 (1962) Aus dem Gerichtsmedizinischen Institut der Universitst Tokio (Direktor: Prof. Dr. SHoKICHI UENO) Ein Begutachtungsfall vom Hirntumor mit begleitender merkwiirdiger Angiopathie Von SHoKICHI UENO und IKUo ISHIYAMA Mit 12 Textabbildungen (Eingegangen am 20. August 1961) Einleitung In der praktischen Gerichtsmedizin spielt die Beurteilung von Kau- salzusammenhkngen eine sehr grofle Rolle; vielfach handelt es sich darum, zu entscheiden, ob ein Kausalzusammenhang zwischen einer Gewalteinwirkung und dem Tode auch dann besteht, wenn das Trauma ein ziemlich geringgradiges war. Bei derartigen Begutachtungen ist man vielfach gendtigt, aunter morphologischen Befunden auch patho-physiologische Stigmata bei der Beurteilung mit zu verwerten. Der jetzt mitgeteilte Fall ist ein Bei- spiel hierffir. Klinischer Verlauf Es handelt sich um einen Japaner von 59 Jahren, der noch vor einigen Jahren als Volksschuldirektor tatig war. Ab Friihling 1959 klagte er fiber dauernde Kopf- schmerzen, in der Zeit vor dem Tode traten auch Schwindelanfalle auf. Am 20. 6. 59 hatte er mit einem Mann eine Auseinandersetzung, in deren Verlauf ihm der Betreffende mit der Faust ins Gesicht und gegen den Hals schlug; ein Arzt untersuchte ihn zwei Tage nach der Auseinandersetzung, der Arzt sah nur Sugilla- tionen und Exkoriationen um die linke Augenspalte, sonderlich schwer schien die Gewalteinwirkung nicht gewesen zu sein. Einen Tag nach dem Trauma hatte er ein Krankenhaus aufgesucht, er klagte fiber Unsicherheit bei der Bewegung der linken Hand und fiber eine Gangstorung. Festgestellt wurden eine linksseitige Facialislihmung, eine nicht sehr weitgehende Blutung am Augenhintergrund (Sklerose 1. Grades nach dem Schema von KNrTH-WAGNER), ein apathischer Ge- sichtsausdruck und eine Schlafstichtigkeit. Bei der RSntgenuntersuchung konnte eine Fraktur nicht festgestellt werden. Er wurde in das Krankenhaus unter der Diagnose Hirnerweichung mit Menierschem Syndromenkomplex aufgenommen. Nach der Aufnahme verschlimmerten sich die Symptome stufenweise, es kam zu hartniekigem Erbrechen, BewuBtseinstrnbung, Liquordrucksteigerung (450/100mm H20-8 ec), Aphasie und als fokale Erscheinung zu einer linksseitigen Hemiplegie. Trotz Behandlung erholte sich der Kranke nicht, er starb an Atemstillstand 28 Tage nach dem Trauma. Makroskopische Befunde, insbesondere die des Gehirns Wegen ungeeigneter Konservierung war die ursprngliche Gestalt des Gehirns nicht mehr kenntlich'. Das GroBhirn war in horizontaler, das Kleinhirn in sagittaler 1 Die Sektion wurde in einem anderen Universititsinstitut durchgefiihrt. Weil bei der ersten Begutachtung einige Unklarheiten auffielen, kam dieser Fall zur Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med., Bd. 53 1

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