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2018 ALJ 1 (2018)

handle is hein.journals/aljl2018 and id is 1 raw text is: ISSN: 2409-6911
AUSTRIAN                                                    (CC-BY) 3.0 license
JOURNAL                                             www.austrian-law-journal.at
DOI:10.25364/01.5:2018.1.1
Open-Access-Ver6ffentlichungspflicht fur Dissertationen?
Eine rechtswissenschaftliche Untersuchung aus Anlass der Erganzung
von § 86 Abs 1 UG durch BGBI I 2017/129
Elisabeth Staudegger,* Universitst Graz
Kurztext: Der Beitrag untersucht die in § 86 Abs 1 UG den Universitdten erdffnete Mdglich-
keit, mittels Satzungsrecht die Verdffentlichung von Dissertationen in Open Access Form ver-
pflichtend vorschreiben zu kdnnen, im System des universitdts- und urheberrechtlichen
Rechtsrahmens und stellt erste Oberlegungen zur Grundrechtskonformitdt solcher Regelungen
an.
Schlagworte: Verdffentlichungspflicht; Universitdtsrecht; Studienrecht; Urheberrecht; Bildungs-
ausnahmen; Open Access; goldener Weg; gruner Weg; Publikationskosten; Repositorien; Data
Economy; Drittmittelforschung; Plagiat; Grundrechte; VerhdltnismdJpigkeit; Lizenz; Betreuungs-
vereinbarung; Digitaler Binnenmarkt; European Open Science Cloud; gemeinsamer europdischer
Datenraum.
I.   Einleitung
Die universitare Forschung steckt mehrfach im Dilemma: Erstens sollen Forschungsergebnisse
einer breiten (Fach-)Offentlichkeit zuganglich sein, jedoch sind die Kosten fur die in Fachverlagen
erzeugten Produkte enorm und diese daher fur Universitsten zunehmend unerschwinglich teuer.
Zweitens sollen Jungforscherlnnen durch Verbffentlichungen in renommierten Fachverlagen ihre
Qualifikation nachweisen, allerdings wird so die Karriere des Nachwuchses in die Hande einiger
weniger (oft globaler) Player gelegt. Drittens sollen sich die Universitsten um die Akquirierung
von Drittmittelprojekten bemuhen, gleichzeitig fordern beteiligte Unternehmen haufig die Sperre
der Forschungsergebnisse auf einige Jahre hinaus, was sich auf die Forschung im betroffenen
Feld keineswegs forderlich, sondern hemmend und nachteilig auswirkt.
Dabei existiert mit dem Internet und dem World Wide Web inzwischen ein technologisches Um-
feld, das es ermoglicht, zu vergleichsweise geringen Kosten digitalen Content global zu verbrei-
ten.' Die Europsische Kommission (EK) lasst keinen Zweifel daran, dass Open Science ein wichti-
* Univ.-Prof. Mag. Dr. Elisabeth Staudegger ist Professorin am Institut fur Rechtswissenschaftliche Grundlagen und
Leiterin des Fachbereichs Recht und IT an der Universitht Graz.
1 Zu den Herausforderungen, die die Digitalisierung an die Wissenschaft stellt, vgl zuletzt Storr, Der digitalisierte
Forscher, AQ 2017, 85 (86 ff) http://all.uni-graz.at/index.php/all/article/view/82 (zuletzt abgefragt am 28. 5. 2018).

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